Über HelP
Die alarmierende Anzahl von Frühpensionierungen aus gesundheitlichen Gründen bei Lehrern seit den 1990er Jahren führte dazu, dass europäische Forschung und Politik auf die möglicherweise negativen und gesundheitsschädlichen Aspekte des Lehrerberufs aufmerksam wurden.
Psychosozialer und arbeitsbezogener Stress, psychovegetative Störungen, Burnout, Mobbing am Arbeitspplatz, hohe Fehlzeiten und Frühpensionierungen scheinen weit verbreitete und dramatisch ansteigende Phänomene in ganz Europa zu sein. Dies bedeutet nicht nur Leid und Zusammenbruch bei den betroffenen Individuen, sondern aufgrund hoher Krankheitsraten, Therapien und Frühberentungen auch enorme Kosten für Staaten und Gesundheitssysteme. Zudem beeinträchtigt die emotionale Erschöpfung der Lehrer die Qualität des Unterrichts und wirkt sich negativ auf die Entwicklung der Schüler aus.
Vor diesem Hintergrund ist es von großer Bedeutung, angehende und bereits berufstätige Lehrer darin zu unterstützen, den Umgang mit ihren Ressourcen zu verbessern und berufsbezogene Stressbewältigungskompetenzen zu entwickeln.
Wünschenswert sind spezielle internet-basierte, an die Bedingungen des Lehrerberufs angepasste Trainingsangebote mit den Schwerpunkten Stressbewältigung und Umgang mit den eigenen Ressourcen. Bislang wurde professionalle Unterstützung hauptsächlich von Psychotherapeuten, Coaches und Beratungsstellen angeboten. Diese Berufsgruppen werden jedoch erst dann aktiv, wenn bereits gravierende Störungen entstanden sind.
Es besteht ein dringender Bedarf an präventiven Lösungen, die für die Zielgruppe leicht zugänglich sind und sie dabei unterstützen, berufsbezogene Bewältigungskompetenzen zu entwickeln oder zu verbessern. Dabei können ungünstige Denk- und Handlungsmuster reflektiert und Schritt für Schritt verändert werden.
Das zentrale Ziel des Projekts HelP ist daher, ein internet-basiertes, interaktives und ansprechendes Trainingsprogramm zu entwickeln, das Lehrer darin unterstützt, sich den Umgang mit ihren Ressourcen bewusst zu machen, ihre Strategien zu reflektieren, alternative Denk- und Handlungsweisen kennenzulernen und sie soweit als möglich in ihren Berufsalltag zu integrieren.